VITAE

Kammerchor Josquin des Préz

Gegründet 1987 zählt der Kammerchor Josquin des Préz heute zu den führenden Chören der Musikstadt Leipzig und ist eines der erfahrensten Ensembles für Alte Musik. Niemand kennt die Musik des wichtigsten Komponisten seiner Zeit – Josquin des Préz – so gut wie der Kammerchor! Erstmals weltweit erklang auf Initiative des Ensembles und unter Leitung seines langjährigen Dirigenten Ludwig Böhme von 2004 bis 2017 in 36 Konzerten das Gesamtwerk Josquins, rund 18 Messen, 60 Motetten und 60 Chansons, zusammenhängend in einem Konzertzyklus. In spannenden Konzeptionen wurde die Musik Josquins stets mit anderen Komponisten kombiniert, unter anderem mit Monteverdis „Marienvesper“, zahlreichen Kantaten und Oratorien Bachs und Händels, aber auch Puccinis „Messa di Gloria“, Francis Poulencs „Gloria“ oder gar Schuberts 4. Sinfonie. Zahlreiche Konzertmitschnitte und Berichte von Deutschlandfunk Kultur und MDR Kultur begleiteten die Reihe. Die Leipziger Volkszeitung rezensierte viele Konzerte euphorisch: „Das hat Festivalniveau und könnte über weite Strecken ungeschnitten auf CD gebannt werden“.

Dass der Kammerchor ein erstklassiges Ensemble ist, zeigte sich zuletzt mit einem Sieg in der „Königsklasse“ der Kammerchöre beim 10. Deutschen Chorwettbewerb 2018 in Freiburg. Das Ensemble begeistert sowohl durch einen homogenen und kraftvollen Chorklang, durch überzeugende Qualität der einzelnen Stimmen sowie durch eine hohe Musikalität und Stilsicherheit.

CD-Produktionen beim Carus Verlag und beim Label raumklang dokumentieren das hohe Niveau des Kammerchores Josquin des Préz. Eingesungen wurden unter anderem die selten zu hörenden Bußpsalmen Orlando di Lassos, Musik von Thomaskantoren bis Johann Sebastian Bach und Hugo Distlers „Totentanz“.  Die CD „Missa Pange lingua“ mit Werken von Josquin des Préz, darunter zahlreiche Weltersteinspielungen, wurde mit dem Supersonic Award der Zeitschrift pizzicato ausgezeichnet und für den International Music Award nominiert. Bei Festivals wie dem MDR-Musiksommer, dem Bachfest Leipzig, dem Kurt-Weill-Fest Dessau oder der chor.com sind die Sängerinnen und Sänger gern gesehene Gäste. Über 600 Konzerte und zahlreiche Tourneen führten das Ensemble durch ganz Deutschland, außerdem nach Albanien, Rumänien und Argentinien. Zuletzt folgte der Kammerchor der Einladung zum Internationalen Gluck-Festival in Fürth 2021 und wirkte im selben Jahr als Backgroundchor im Song „Jede Stimme zählt“ von Unduzo mit.

Vier Dirigenten prägten bisher die musikalische Entwicklung des Ensembles: Raik Fischer (1987 – 1989), Steffen Kammler (1989 – 1997), Uwe Witzel (1997 – 2002) sowie Ludwig Böhme (2002 – 2022), der seit September künstlerischer Leiter des Windsbacher Knabenchores ist. Neue Impulse erfährt der Kammerchor seit Herbst 2022 in der Zusammenarbeit mit Clemens Flämig.


Clemens Flämig

Clemens Flämig war Mitglied im Dresdner Kreuzchor und erlebte so von Jugend an die Traditionen der mitteldeutschen Chorlandschaft. Nach seiner Schulzeit studierte er in Freiburg, Mannheim und Trossingen Kirchenmusik, Chorleitung und Gesang.

Als Kirchenmusiker wirkte Flämig u. a. im evangelischen Bezirkskantorat Breisgau-Hochschwarzwald und arbeitete außerdem als Assistent im Freiburger Bachchor. Von 2011 bis 2014 war Flämig Vizedirigent der Knabenkantorei Basel.

Seit November 2014 leitet Clemens Flämig den Stadtsingechor zu Halle, einen der ältesten Knabenchöre im mitteldeutschen Raum. Neben den regelmäßigen A-cappella-Auftritten des Stadtsingechores dirigiert Flämig auch Aufführungen mit der Staatskapelle und dem Händelfestspielorchester Halle.

Neben seiner solistischen Tätigkeit als Tenor sang Clemens Flämig in Vokalensembles wie dem Stuttgarter Kammerchor, RIAS-Kammerchor, Rundfunkchor Berlin und Balthasar-Neumann-Chor. Im Vokalensemble der Johann-Sebastian-Bach-Stiftung St. Gallen singt er regelmäßig und übernimmt dort auch Einstudierungen.

Seit September 2022 ist er künstlerischer Leiter des Kammerchores Josquin des Préz in Leipzig.

Clemens Flämig unterrichtet Chor- und Orchesterleitung an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle.